Im Zuge der Corona-Pandemie stehen insbesondere Familien mit Kita- und schulpflichtigen Kindern unter einer erheblichen Stressbelastung, da die Eltern neben der Arbeitstätigkeit auch vollumfänglich die Betreuung und den Lernfortschritt der Kinder sicherstellen sollen. Zur Entlastung der Eltern wurden zwei kurze psychologische Interventionen zur Emotionsregulation an die Anforderungen der Einschränkungen adaptiert und in einer randomisiert-kontrollierten Online Studie getestet. Die beiden Interventionen, Cognitive Reappraisal und Self-Compassion, sind Standard-Techniken in der Psychotherapie und wurden konsistent als wirksame Strategien für eine Abschwächung negativer Emotionen und des Stresserlebens in verschiedenen Stichproben bestätigt (z.B. Diedrich et al., 2016; Ehret et al., 2018). Die gesamte einwöchige Studie einschließlich der Interventionen über Videosequenzen wurde online zur Verfügung gestellt, so dass eine Studienteilnahme unter Einhaltung der gegenwärtigen Ausgangs- und Versammlungseinschränkungen ermöglicht wurde. Als primäre Zielparameter wurde das persönliche Stresserleben der Eltern sowie das elterliche Stresserleben erhoben. Es zeigte sich, dass kognitive Neubewertung eine effektive Möglichkeit darstellt, das elterliche Stresserleben in Bezug auf die Corona-Pandemie und damit assoziierte Maßnahmen zu reduzieren.
Die Publikation ist mittlerweile in Internet Interventions erschienen und ist online kostenlos verfügbar.
Publikation: Preuss, H., Capito, K., van Eickels, R. L., Zemp, M., & Kolar, D. R. (2021). Cognitive reappraisal and self-compassion as emotion regulation strategies for parents during COVID-19: An online randomized controlled trial. Internet Interventions, 24, 100388. https://doi.org/10.1016/j.invent.2021.100388
Projektlaufzeit: 03/2020 – 04/2021
Projekthomepage: https://www.unimedizin-mainz.de/kinderpsychiatrie/forschung/elternstress-in-der-corona-pandemie.html
Beteiligte Institutionen: Universitätsmedizin Mainz, Universität Wien
Beteiligte Mitglieder der IG-KJPT: Hanna Preuss, Dr. David Kolar, Prof. Dr. Martina Zemp
Kontakt: Hanna Preuss
Förderung: Eigenmittel.