Dr. Simone Pfeiffer zur neuen Sprecherin bestimmt

Dr. Simone Pfeiffer hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, als Sprecherin neben Prof. Dr. Julia Asbrand die Interessengruppe zu vertreten. Sie übernimmt damit das Sprecherinnenamt von Prof. Dr. Martina Zemp, die über viele Jahre die Interessengruppe als Sprecherin vertreten und mit aufgebaut hat. Die vielen Erfolge der Interessengruppe der letzten Jahre sowohl in der DGPs als auch nach außen, unter anderem der regelmäßige Dissertationspreis und die exzellenten Symposien auf den Fachgruppentagungen und dem Deutschen Psychotherapiekongress, wären ohne das langjährige und unermüdliche Engagement von Prof. Dr. Martina Zemp nicht möglich gewesen. Wir bedanken uns herzlich bei Dir, Martina, und wünschen Dr. Simone Pfeiffer einen guten Start in das Amt!

Dissertationspreis 2022

Zum dritten Mal hat die Interessengruppe Klinische Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie 2022 ihren Dissertationspreis für hervorragende Dissertationen im Bereich der Klinischen Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie verliehen.

Auch dieses Jahr ist der Preis durch den Kohlhammer Verlag gesponsert und mit 750€ dotiert.

Preisträgerin im Jahr 2022 ist Dr. Johanna Schoppmann aus der Arbeitseinheit Entwicklungspsychologie der Ruhr-Universität Bochum. Ein ausführliches Interview mit der Preisträgerin finden Sie hier.

Dr. Johanna Schoppmann

Frau Dr. Schoppmann untersuchte in ihrer exzellenten Dissertation mit dem Titel „Observational learning of the emotion regulation strategy distraction in toddlers and young children“ wie (Klein-)Kinder eine Emotionsregulationsstrategie erlernen. Dabei fand sie heraus, dass sowohl aktives Beobachten als auch gemeinsames Bilderbuchlesen den Einsatz von Ablenkung zur Emotionsregulation fördern. Mit ihrer Dissertation leistet Frau Dr. Schoppmann einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Lernprozessen der Emotionsregulation, die wiederrum ein wichtiger Faktor in der Genese aber auch Behandlung von psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter darstellt. Wir gratulieren Frau Dr. Schopppmann herzlich!

Zwei Teilstudien ihrer Dissertation sind bereits veröffentlicht:

Schoppmann, J., Schneider, S. & Seehagen, S. (2019). Wait and See: Observational Learning of Distraction as an Emotion Regulation Strategy in 22-Month-Old Toddlers. Journal of Abnormal Child Psychology 47, 851–863. doi: 10.1007/s10802-018-0486-7 

Schoppmann, J., Schneider, S., & Seehagen, S. (2022). Can you teach me not to be angry? Relations between temperament and the emotion regulation strategy distraction in 2-year-olds. Child Development, 93 (1), 165-179. doi: 10.1111/cdev.13682

Frühere Preisträger*innen:

Der Dissertationspreis der IG-KJPT wird dankenswerterweise unterstützt durch den Kohlhammer Verlag

2020 – Dr. Katharina Wallrath (Universität Trier)

Zum zweiten Mal hat die Interessengruppe Klinische Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie 2020 ihren Dissertationspreis für hervorragende Dissertationen im Bereich der Klinischen Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie verliehen.

Auch dieses Jahr ist der Preis durch den Kohlhammer Verlag gesponsert und mit 750€ dotiert.

Dr. Maren Wallrath

Dieses Jahr wurde der Preis an Maren Katharina Wallrath (geb. Frerker) der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität Trier verliehen. Frau Wallrath analysierte in ihrer hervorragenden Dissertation mit dem Titel „Schmerzbezogenes Elternverhalten – Welche Faktoren modulieren die elterlichen Reaktionen auf kindliche Schmerzen?“ elterliche Reaktionen auf kindliche Schmerzen hinsichtlich modulierender Faktoren auf Eltern- und Kindebene sowie ihrer Bedeutung in der familialen Transmission und Chronifizierung kindlicher Schmerzen.

Nach der psychometrischen Überprüfung der Einsetzbarkeit zweier Fragebögen zu kognitiv-affektiven und verhaltensbezogenen elterlichen Reaktionen auch in nicht-klinischen Stichproben verglich sie die Reaktionen von schmerzfreien Eltern und Eltern mit selbstberichteten chronischen Schmerzen (Frerker, et al., 2018). Außerdem wurden in zwei Folgestudien die Einflüsse von top-down (Elternebene) und bottom-up Variablen (Kindebene) untersucht (Wallrath, et al., 2019; Wallrath, et al., under review). Die elterliche Katastrophisierungsneigung sowie elterliche Angstsymptome als top-down Variablen stellten sich hier als zentrale Konstrukte im Kontext der familialen Transmission und Chronifizierung kindlicher Schmerzen heraus.

Ein ausführliches Interview mit Frau Wallrath finden Sie hier auf der Seite des Kohlhammer Verlags.

Publikationen ihrer Dissertation:

• Frerker, M. K.*, Hirschfeld, G., Thielsch, M. T., & Hechler, T. (2018). Elterliche Reaktionen auf kindlichen Schmerz. Der Schmerz (IF: 1.267), 32(6), 434-441. doi: https://doi.org/10.1007/s00482-018-0325-3
• Wallrath, M. K., Rubel, J., Ohls, I., Demiralay, C., & Hechler, T. (2019). Bottom-up or topdown?: The role of child and parent chronic pain and anxiety in the context of parental catastrophizing and solicitousness. European Journal of Pain, 24(3), 604-616., doi: 10.1002/ejp.1512
• Wallrath, M. K., Geremek, A., Rubel, J., Lindner, C. & Hechler, T. (2020). Elterliche Reaktionen auf kindliche Schmerzen – Die Rolle von kindlichen und elterlichen Somatisierungs- und Angstsymptomen. Der Schmerz, under review.

Initiative Elternbrief zur Aufklärung über Ukraine-Krieg

Aus der Gruppe der Professorinnen und Professoren der IG-KJPT hat sich eine Initiative gebildet, die für Eltern Informationen zum Umgang mit kriegsbezogenen Sorgen und Ängsten ihrer Kinder in einem Informationsbrief aufbereitet hat. Der schreckliche Krieg in der Ukraine beschäftigt auch Kinder und Jugendliche, und nicht immer ist es leicht, hier die richtigen Worte zu finden sowie eine gute Balance zwischen dem Informationsbedürfnis der Kinder und dem Schutz derselbigen zu erreichen. In diesem Brief werden konkrete Tipps und Strategien zum Umgang mit kindlichen Sorgen und Gefühlen beschrieben.

Den Informationsbrief finden Sie auf den Seiten der Humboldt-Universität zu Berlin: https://www.kinderprojekte-psychologie.de/2022/03/14/informationsbrief-zum-gespraech-krieg-in-der-ferne-angst-zuhause/

„ADHS im Klassenzimmer“

Die Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gehört mit einer Häufigkeit von 5% zu den häufigsten Störungen im Kindes- und Jugendalter. Es existieren einige wissenschaftlich gut evaluierte Ansätze für den Umgang mit ADHS-Symptomen im Unterricht, die jedoch im Schulalltag selten zur Anwendung kommen. Das Ziel dieses Forschungsprojekts ist, zu untersuchen, woran diese Diskrepanz zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischer Anwendung liegt. Hierzu sollen in Anlehnung an den Open-Innovation-in-Science-Ansatz die Perspektiven aller relevanter Zielgruppen (Kinder/Jugendliche, Eltern, Lehrkräfte) in den Forschungsprozess einbezogen werden. Qualitative Einzel- und Fokusgruppeninterviews lieferten die Basis für eine Zusammenstellung relevanter Aspekte für die jeweilige Zielgruppe. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend wurde eine Online-Umfrage erstellt, die großflächig im deutschsprachigen Raum quantitative Daten zum Umgang mit ADHS-Symptomen im Klassenzimmer erfassen soll.

Projektlaufzeit: 10/2018 – 12/2021

Projekthomepage: https://kpkj-psy.univie.ac.at/forschung/aktuelle-forschungsprojekte/adhs-im-klassenzimmer/

Beteiligte Institutionen: Philipps-Universität Marburg, Universität Wien

Beteiligte Mitglieder der IG-KJPT: Dr. Mira-Lynn Chavanon, Prof. Dr. Hanna Christiansen, Prof. Dr. Martina Zemp

Kontaktpersonen: Hanna Christiansen; Martina Zemp

Förderung: Eigenmittel.

#stayathome – Strategien zur Stressreduktion für Eltern in der Corona-Pandemie

Logo der #stayathome-Studie

Im Zuge der Corona-Pandemie stehen insbesondere Familien mit Kita- und schulpflichtigen Kindern unter einer erheblichen Stressbelastung, da die Eltern neben der Arbeitstätigkeit auch vollumfänglich die Betreuung und den Lernfortschritt der Kinder sicherstellen sollen. Zur Entlastung der Eltern wurden zwei kurze psychologische Interventionen zur Emotionsregulation an die Anforderungen der Einschränkungen adaptiert und in einer randomisiert-kontrollierten Online Studie getestet. Die beiden Interventionen, Cognitive Reappraisal und Self-Compassion, sind Standard-Techniken in der Psychotherapie und wurden konsistent als wirksame Strategien für eine Abschwächung negativer Emotionen und des Stresserlebens in verschiedenen Stichproben bestätigt (z.B. Diedrich et al., 2016; Ehret et al., 2018). Die gesamte einwöchige Studie einschließlich der Interventionen über Videosequenzen wurde online zur Verfügung gestellt, so dass eine Studienteilnahme unter Einhaltung der gegenwärtigen Ausgangs- und Versammlungseinschränkungen ermöglicht wurde. Als primäre Zielparameter wurde das persönliche Stresserleben der Eltern sowie das elterliche Stresserleben erhoben. Es zeigte sich, dass kognitive Neubewertung eine effektive Möglichkeit darstellt, das elterliche Stresserleben in Bezug auf die Corona-Pandemie und damit assoziierte Maßnahmen zu reduzieren.

Die Publikation ist mittlerweile in Internet Interventions erschienen und ist online kostenlos verfügbar.

Publikation: Preuss, H., Capito, K., van Eickels, R. L., Zemp, M., & Kolar, D. R. (2021). Cognitive reappraisal and self-compassion as emotion regulation strategies for parents during COVID-19: An online randomized controlled trial. Internet Interventions, 24, 100388. https://doi.org/10.1016/j.invent.2021.100388

Projektlaufzeit: 03/2020 – 04/2021

Projekthomepage: https://www.unimedizin-mainz.de/kinderpsychiatrie/forschung/elternstress-in-der-corona-pandemie.html

Beteiligte Institutionen: Universitätsmedizin Mainz, Universität Wien

Beteiligte Mitglieder der IG-KJPT: Hanna Preuss, Dr. David Kolar, Prof. Dr. Martina Zemp

Kontakt: Hanna Preuss

Förderung: Eigenmittel.

2019 – Dr. Cedric Sachser (Uniklinik Ulm)

Foto Dr. Cedric Sachser

Im Rahmen der Fachgruppentagung in Erlangen wurde der Preis an Herrn Dr. Cedric Sachser vom Universitätsklinikum Ulm verliehen für seine hervorragende Arbeit mit dem Titel „Posttraumatic Stress Disorder (PTSD) in Children and Adolescents: New Developments in Nosology, Assessment and Treatment“.

Ein Interview mit Herrn Sachser ist auf der Seite vom Kohlhammer Verlag zu finden, welcher den Preis in Höhe von 750€ stiftete.

https://blog.kohlhammer.de/psychologie/dissertationspreis-fuer-hervorragende-leistung-auf-dem-gebiet-der-klinischen-kinder-und-jugendpsychologie-verliehen/

12.05.2021 Nächstes Treffen der Interessengruppe

Covid19-bedingt musste das 38. Symposium der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie und damit unser diesjähriges IG-Treffen im Mai leider abgesagt werden. Die Tagung wird nun vom 12.05.21 bis 15.05.21 in Mannheim stattfinden (https://symposium-2021.de/). Im Rahmen dieser Veranstaltung wird auch das nächste Treffen der IG KJPT stattfinden. Eine Einladung und weitere Informationen folgen zu gegebener Zeit.

Stellungnahme „Notbetreuung für psychisch kranke Kinder und Kinder psychisch kranker Eltern“

Notbetreuung für psychisch kranke Kinder und Kinder psychisch kranker Eltern

Eine PDF-Version der vollständigen Stellungnahme inkl. der Ansprechpartner finden Sie hier.

Stellungnahme zur Notwendigkeit der Notbetreuung von psychisch kranken Kindern und Kindern von psychisch kranken Eltern in Kindertagesstätten und Schulen während der Coronakrise

Mit großer Sorge beobachtet die Deutsche Gesellschaft für Psychologie die Auswirkungen der Coronakrise auf die Situation von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen und auf Kinder von psychisch kranken Eltern. Durch die bundesweiten Ausgangsbeschränkungen und die flächendeckenden Schließungen von Kindertagesstätten und Schulen sind viele Familien in einer schwierigen Lage. Daten aus anderen Ländern zeigen einen deutlichen Anstieg von Konflikten und Misshandlung in Familien als Folgen der Ausgangsbeschränkungen. Die aktuelle Lage erlaubt keine Einschätzung, wann Kitas und Schulen wieder geöffnet werden sollen.

Wir fordern daher mit großer Dringlichkeit die Landesregierungen auf:

  1. Die Notbetreuung in Kitas und Schulen für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen und von psychisch kranken Eltern bei individuellem Bedarf zu öffnen.
  2. Die Notbetreuung aufgrund der fachlichen Einschätzung eines Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Psychologischen Psychotherapeuten oder eines Facharztes zu ermöglichen.

Diese Maßnahme würde die prekäre Situation von betroffenen Kindern, Jugendlichen und Familien deutlich entschärfen und auch die negativen Folgen auf die psychische und körperliche Gesundheit der Betroffenen abmildern.

Insbesondere die Situation von Kindern und Jugendlichen, die selber an psychischen Erkrankungen leiden, oder mit psychisch kranken Eltern in einem Haushalt leben, hat sich durch Ausgangsbeschränkungen und die fehlende Außerhausbetreuung dramatisch verschärft:

  • Der Zugang zu ambulanter psychotherapeutischer Behandlung ist für Kinder, Jugendliche und Familien stark erschwert durch Ausgangsbeschränkungen und Infektionsängste bei Patienten und Behandlern.
  • Eine steigende Zahl an stationären Behandlungseinrichtungen wie Kinder- und Jugendpsychiatrien und therapeutische Wohngruppen schließen und Patienten werden ohne therapeutische Versorgung in teilweise hochbelastete Familien entlassen.
  • Für viele Patienten mit psychischen Erkrankungen sind der Verlust an Tagesstruktur, sozialen Kontakten und dem gewohnten sozialen Umfeld eine große Belastung, welche eine starke Verschlechterung der psychischen Erkrankungen zur Folge haben wird.
  • Insbesondere in Familien, in denen ein oder mehrere Familienmitglied(er) psychisch erkrankt ist/sind, steigt die Gefahr von familiären Konflikten, dysfunktionaler Erziehung und Misshandlungen stark an.

 Die Öffnung der Notbetreuung in Kitas und Schulen für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche und für Kinder psychisch kranker Eltern ist dringend notwendig. Die aktuellen Regelungen zur Notbetreuung der einzelnen Bundesländer sind nicht ausreichend, da in der Regel nur eine Notbetreuung bei akuter Kindeswohlgefährdung durch Veranlassung der Jugendämter möglich ist. Dies stellt eine hohe Hürde dar und geht am Bedarf von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen und Kindern von psychisch kranken Eltern in den meisten Fällen vorbei.

Kontakt bei Rückfragen:

Prof. Dr. Silvia Schneider

Sprecherin der Fachgruppe Klinische Psychologie der DGPs

E-Mail: silvia.schneider(at)rub.de

Prof. Dr. Silvia Schneider

Prof. Dr. Julian Schmitz

E-Mail: julian.schmitz(at)uni-leipzig.de

Prof. Dr. Martina Zemp

E-Mail: martina.zemp(at)univie.ac.at

Sprecher und Sprecherin der Interessengruppe Klinische Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie der Fachgruppe Klinische Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs)